Unsere F2 war zu Himmelfahrt von Holsatia Elmshorn bei Hamburg zur Teilnahme
am 31. Internationalen Karl-Heinz Timm Gedächtnisturnier eingeladen.
14 Spitzenmannschaften aus Norddeutschland und sogar Dänemark haben sich
eingefunden, um sich mit den weit gefürchteten Weitblickern zu messen.
Einen Tag zuvor angereist, konnte sich die Mannschaft mit einem ersten
lockeren Spielchen auf dem nahe der Unterkunft gelegenen Trainingsplatz auf
den anstehenden Wettkampf einstimmen. Mit Spiel, Spaß und perfekter
Organisation sorgten Trainer Trinko und der mitgereiste Betreuerstab dafür,
dass die Spieler ähnlich gute Bedingungen vorfanden wie die
Nationalmannschaft im WM-Trainingslager Südtirol. Und auch von unseren Jungs
wurde natürlich nicht weniger als der Titel erwartet.
Entsprechend konzentriert wollten die jungen wilden Gatower auch ins erste
Spiel starten. Doch wie so oft in dieser Saison verschliefen Sie den Anpfiff
und fingen sich frühzeitig einen folgenschweren Treffer ein. Der
zwangsläufige Wiederanpfiff, hatte den dringend benötigten
Hallo-Wach-Effekt. Nun kamen die Grün-Weißen besser in die Zweikämpfe und
zeigten, dass sie nicht bereit waren, das erste Spiel zu schenken. Auch wenn
noch nicht alles rund lief, erkämpften sie sich das verdiente sowie
frenetisch bejubelte Ausgleichstor und hatten sogar Möglichkeiten in Führung
zu gehen, wurden aber letztlich (noch) nicht belohnt.
Wer jetzt dachte, dass das hohe Leistungsniveau der verschiedenen am Turnier
teilnehmenden Mannschaften oder die körperliche Überlegenheit so mancher
Gegner die Mannschaft beeindruckte, sah sich getäuscht.
Das erste Spiel bedeutete für die jungen Kicker aus Gatow noch sich an die
ungewohnte Größe des Spielfeldes zu gewöhnen: Mehr laufen, schneller laufen
und schärfer passen waren hier angesagt. Doch bereits im zweiten und dritten
Spiel wurden die Räume besser genutzt und Stellungsfehler des Gegners
eiskalt bestraft. Mit einem 4:1 und einem 3:1 sicherte man sich den zweiten
Platz der Vorrundengruppe. Mit nur einem Tor Unterschied wurde knapp die
Tabellenspitze verfehlt, die uns die leichtere Zwischenrundengruppe beschert
hätte, wie sich erst später herausstellte.
So wurden der Trinko-Truppe neben einem schwächeren Gegner die beiden
späteren Finalisten zugelost. Das war Pech! Gleich das erste Spiel ging in
die Hose. Vielleicht noch siegestrunken war die Mannschaft erneut nicht von
Beginn an bei der Sache und so fiel das erste Tor für den Gegner bereits
nach 20 Sekunden. Damit kam die Mannschaft natürlich denkbar schlecht ins
Spiel, weshalb nur wenig später der zweite Gegentreffer fiel. Eine
glückliche Einwechselung des Trainers brachte das sehenswerte, aus der
Distanz erzielte Anschlusstor und wieder Spannung in die Partie. Nun
kämpften, ackerten und rackerten die Südspandauer und drängten auf einen
weiteren Treffer. Leider blieb nicht mehr genug Zeit für den in der Luft
liegenden Ausgleich, den die mitgereisten Fans heiß ersehnten. Das zweite
Spiel der Zwischenrunde musste gegen Spieler des ein Jahr älteren Jahrgangs
2005 bestritten werden und ging auf Grund der körperlichen Überlegenheit der
Gegner klar mit 0:4 verloren. Torwart Paul tobte ob der Tatsache, dass er
den Ball vier Mal aus dem eigenen Kasten holen musste und war kaum zu
bändigen. Die gegnerischen Riesen ließen aber weder der Abwehr noch dem
Torhüter Chancen zur erfolgreichen Gegenwehr.
In der Einstimmung zum letzten Spiel der Zwischenrunde fand der Trainer aber
offenbar erneut die richtigen Worte und so folgte auf die herbe Klatsche ein
beeindruckendes 3:1, das hätte sogar noch höher ausfallen können, da die
Latte und ein vergebener Neunmeter den Gegner vor einem Fiasko bewahrte.
Leider reichte es nicht zum Einzug in das Halbfinale, das über die
parallele, schwächere Gruppe der Zwischenrunde durchaus erreichbar gewesen
wäre. Und so musste das letzte Spiel über Platz 5 oder 6 statt über den
Finaleinzug entscheiden.
Wieder gingen unsere Mannen hochmotiviert ins Spiel gegen einen weiteren
2005er Jahrgang und setzten diesen von der ersten Minute an unter Druck. Die
körperliche Unterlegenheit glichen die Unsrigen mit Mut, Kampfeswillen,
Spielwitz und Passgenauigkeit aus. Dadurch ergaben sich einige Chancen, die
leider jedoch nicht in einen Treffer mündeten. Nur noch eine Minute und das
Neunmeterschießen hätte entscheiden müssen. Die Spannung stieg ins
Unermessliche, die Luft knisterte. Doch wie so oft werden ausgelassene
Chancen bestraft und so fiel der Siegtreffer des Gegners nur 30 Sekunden vor
Schluss.
Auf einem hervorragenden Platz sechs von fünfzehn beendeten die Gatower
schließlich das Turnier im hohen Norden. Alle Mannschaften auf den
davorliegenden Plätzen entstammten dem Jahrgang 2005. Unsere Jungs können
also stolz auf die Leistung sein, sich als bestes 2006er-Team präsentiert zu
haben, auch wenn es dafür keinen Pokal gab. Sie hinterließen wie immer einen
nachhaltigen positiven Eindruck und wurden daher umgehend für Februar zu
einem Benefiz-Turnier in Berlin „unter Vertrag genommen“. Eine echte
Turniermannschaft, die begeistert!