Die Serie reißt – aber wir bestimmen das Spiel
An diesem kalten Sonntag in Tempelhof stand für uns das nächste Kapitel unserer starken Hinrunde an. Neun Spiele in Folge ungeschlagen, voller Selbstvertrauen und mit klarer spielerischer Identität wollten wir auch gegen Hilalspor II unsere Linie durchziehen. Doch es wurde ein Nachmittag, an dem wir zwar die bessere Mannschaft waren – aber es nicht schafften, unser gewohntes Ballbesitzspiel konsequent auf den Platz zu bringen.
Von Beginn an zeigte sich, dass Hilalspor kaum eigenes Interesse an Spielkontrolle hatte. Der Gegner stand tief, wartete auf Konter und versuchte vor allem über intensive Zweikämpfe und körperliche Präsenz Akzente zu setzen. Genau das machte es uns schwer, unsere Struktur und unser Tempo zu entwickeln. Zwar hatten wir deutlich mehr Ballbesitz, doch der letzte Punch, die klaren Passwege und das gewohnte Offensivmuster wollten nicht so wie gewohnt zusammenlaufen.
Trotzdem waren wir in der ersten Halbzeit die Mannschaft mit den großen Chancen. Sandro, Dami und Serhan hatten jeweils Möglichkeiten, die an guten Tagen im Netz landen. Doch heute fehlte oft die Ruhe, manchmal das Timing – und unübersehbar war auch die Tatsache, dass unser Top-Torschütze Thobbe schmerzlich fehlte, sowohl als Zielspieler als auch in seiner Rolle, Räume zu binden und Abschlüsse zu erzwingen.
So ging es trotz Überlegenheit und klareren Szenen mit einem 0:0 in die Pause.
In der zweiten Halbzeit versuchten wir, den Druck hochzuhalten, doch die Partie blieb zerfahren. Wir fanden nicht in unseren gewohnten Rhythmus, passten uns immer mehr dem unruhigen Spielstil des Gegners an und ließen die Präzision vermissen, die uns über Wochen ausgezeichnet hat.
Dann kam der Moment, der das Spiel entschied: Hilalspors einziger echter Torschuss führte in der 75. Minute zum 1:0. Ein Treffer, der sinnbildlich für den Nachmittag war – maximal effizient auf Seiten der Gastgeber, während wir unsere Chancen nicht nutzen konnten.
Denn Möglichkeiten hatten wir auch nach dem Gegentor mehr als genug: Alain gleich mehrfach, erneut Sandro, dazu kleinere Gelegenheiten aus der zweiten Reihe. Doch egal wie sehr wir anrannten – die Kugel wollte einfach nicht über die Linie.
Am Ende steht eine Niederlage, die wir uns selbst zuschreiben müssen. Nicht weil wir schlechter waren, sondern weil wir unseren Fußball nicht gespielt haben. Zu wenig Laufarbeit, zu wenig Klarheit im Passspiel, zu wenig Konsequenz im Abschluss. Dinge, die uns zuvor neun Partien lang stark gemacht haben.
Die Serie ist gerissen, aber manchmal bedeutet ein Ende auch einen Neuanfang. Wir wissen genau, woran es lag, wir wissen, was wir besser machen müssen – und wir wissen, wie stark diese Mannschaft ist, wenn sie bei sich bleibt.
Zum Glück bleibt keine Zeit zum Grübeln:
Schon in zwei Tagen, am Dienstagabend, geht es auswärts bei Viktoria weiter.
Die perfekte Gelegenheit, den Start einer neuen Serie einzuleiten.
SC Gatow steht wieder auf. Gemeinsam.